Tag 4: Oslo

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Der zweite Tag in Oslo ist für die vielen Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum gedacht. Mit dem Bus geht es daher zunächst in die Stadt, Haltestelle Dokkveien. Von dort laufen wir zum Rathausplatz und besichtigen die erste Station des Tages: das Rathaus. Dazu laufen wir vom Rathausplatz rechts um das Gebäude herum und stehen vor einem Brunnen. Rundherum befindet sich eine Galerie aus Relief-Bildern von Dagfinn Werenskiold, die Motive aus Sagen und Märchen darstellen.

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Wir betreten das Rathaus und stehen in einer großen Halle, die alljährlich für die Verleihung des Friedensnobelpreises genutzt wird. An ihrer Kopfseite befindet sich das Gemälde „Arbeid, Administrasjon, Fest“ von Henrik Sørensen. Geht man ein wenig in die Halle hinein und dreht sich um, sieht man das fast ebenso große Gemälde „Folket i arbeid og fest“ von Henrik Sørensen über dem Eingangsbereich. An den Flanken der Fensterseite zum Oslofjord befinden sich zudem noch zwei weitere große Gemälde.

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Vom Rathaus laufen wir die Stortingsgata in Richtung Nationaltheater. Von dort haben wir einen tollen Blick auf den Königspalast. Von hier führt die Paradestraße Karl Johans Gate einmal durch die Innenstadt von Oslo. Doch bevor wir sie entlang bummeln, machen wir einen Abstecher in das Historisk Museum.

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Das Kulturhistorische Museum ist eigentlich eine Zusammenstellung von verschiedenen Museen der Universität von Oslo. Die Sammlungen wurden in den letzten 200 Jahren zusammengetragen. Das Museum beherbergt Norwegens größte Sammlung von antiken und mittelalterlichen Artefakten, kirchlicher Kunst, Runeninschriften, Münzen und anderen Geldern, Orden und Ehrenzeichen, Antiquitäten und ethnographischen Objekten.

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Im Erdgeschoss befindet sich auf der einen Seite eine Ausstellung zum Leben der Wikinger, die relativ modern dargeboten wird. Es gibt neben den Vitrinen mit Fundstücken auch kleine Modelle, die das Leben in den unterschiedlichen Jahrhunderten in Norwegen nachempfinden. Auf der anderen Seite werden Elemente aus mittelalterlichen Kirchen ausgestellt.

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In den beiden darüber liegenden Stockwerken befindet sich ein Bereich für afrikanische Völkerkunde, in dem unter anderem ägyptische Mumien gezeigt werden und ein Bereich für arktische Völkerkunde, in dem unter anderem Schaufensterpuppen in indigener arktischer Kleidung gezeigt werden. Die restlichen Räume enthalten eine Münzsammlung und die sogenannte Schatzkammer.

Zusätzlich gibt es viele Ausstellungsstücke, die dem Museum geschenkt wurden, die man aber erst einmal nicht erwarten würde. Es gibt zum Beispiel Fundstücke aus Higawa in Japan oder aus Mosambik. Diese Vielfältigkeit führt leider dazu, dass die Sammlung ziemlich zusammengewürfelt wirkt.

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Wer sich zudem ins Oberschoss traut, landet in einem dunklen, ungemütlich wirkenden Raum mit Vitrinen aus dem letzten Jahrhundert, in denen Budda-Statuen und andere asiatische Objekte vor sich hinstauben.

Alles in allem ist die Ausstellung schon in Ordnung und viele Stücke sind sehr, sehr interessant. Uns hat allerdings gestört, dass es das Museum nicht geschafft hat, die Stücke auch (ausführlich) in Englisch zu beschriften. Damit konnten wir oftmals die Vitrinen nur ansehen ohne zu verstehen, was wir da vorfinden.

Anschließend machen wir eine Mittagspause auf einer Bank im Park in der Nähe des Nationaltheaters. Danach schlendern wir durch die Karl Johans Gate bis zum Hauptbahnhof und machen einfach mal einen gemütlichen Stadtbummel. Dabei fallen uns die vielen Jugendlichen mit roten oder blauen Latzhosen auf. Wir haben allerdings erst wesentlich später die Gelegenheit nach dem Sinn dieser Hosen zu fragen, da sie uns auch in Bergen, Trondheim und Tromsø begegnen. Es sind Abi-Hosen. Sie werden als Zeichen eines bestandenen Abiturs mit den Unterschriften der anderen Mitschüler getragen.

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Vom Hauptbahnhof geht es dann mit dem Bus zunächst zum zoologischen Museum.

Das zoologische Museum besteht aus 4 Themenwelten, von denen leider die Themenhalle „Norwegen“ gerade umgebaut wird. In den nächsten Räumlichkeiten werden Regionen zoogeographisch aufgearbeitet. Es gibt Dioramen zu den unterschiedlichen Regionen der Erde. Dabei gibt es eine erstaunliche Vielfalt: Europa und Nordasien, Asien südlich des Himalaya, Nord- und Südamerika, Afrika südlich der Sahara, Australien und die Antarktis.

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In der nächsten Halle finden wir einen Bereich mit einer systematischen Gliederung der in Norwegen beheimateten Tiere. Jedes Tier ist mit anderen im biologischen System von Gattungen, Familien, Ordnungen, Klassen und Stämmen gruppiert. Das hat uns nicht besonders interessiert.

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Auf den anderen Seite der Halle ist ein Bereich einer Wanderausstellung gewidmet. Diese Wanderausstellung enthält seit 2010 Exponate aus einem echten Grusel- und Kuriositäten-Kabinett. Die Figuren stammen aus einem Kinderbuch von Jo Nesbøs mit dem Titel „Doktor Proktor“. Einige dieser seltsamen Gestalten sind in den umliegenden Bildern zu sehen.

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Direkt neben dem zoologischen Museum liegt das geologische Museum. Im Erdgeschoss zeigt die Ausstellung die geologische Entwicklung Norwegen. Es sind sehr viele Mineralien und viele kleine Fossilien ausgestellt. Die Zahl der größeren Exponate ist relativ gering. Wir finden das allerdings nicht so schlimm, da unsere Füße dann doch langsam schmerzen und das Museum nur noch 30 Minuten geöffnet hat.

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Auf der langen Liste der Museen, die wir uns an diesem Dienstag ansehen wollten, steht noch der botanische Garten, welcher ebenfalls nur ein paar Schritte vom zoologischen und geologischen Museum entfernt liegt. Leider ist die Zeit so schnell verronnen, dass wir am Ende die Gewächshäuser nur noch von aussen ansehen können.

Die restlichen Sehenswürdigkeiten wie Holmenkollen und Akershus-Festung heben wir uns für den Rückreisetag auf. Für diesen Tag haben wir mehr als genug und wir sind froh, am Abend die Füße hochlegen zu können.

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Der Tag in Fakten:

Campingplatz: siehe Tag 2