Kawasaki Zephyr III

Gestern habe ich mir dann einen neuen, etwas hochwertigeren Steckschlüsselsatz gegönnt. Und siehe da, die Hutmuttern mussten im Zweikampf mit mir nachgeben. Tja… und das Ergebnis…

Nüscht!

Nachdem ich den Zylinderkopf ab hatte, musste ich feststellen, dass im Brennraum alles in Ordnung ist. OK… die Zylinder ebenso wie die Einlassventile sind zugegebenermaßen ziemlich dick mit einer schwarzen Rußschicht bedeckt, die Auslassventile sind „rot“. Keine Ahnung ob das bei einer Laufleistung von 26000km normal ist.

Ich werde dann jetzt mal auf die freundliche Unterstützung vom Zephir-Depot hoffen.

Nachtrag vom 05.11.:

Ich habe mit Uwe vom Zephyr-Depot telefoniert. Ein sehr angenehmes Gespräch. Er hatte direkt im Hinterkopf, was ich bei welchen Teilen alles benötige. Und er konnte mich bezöglich der Rußpatina beruhigen… genau wie oben beschrieben, also Kolben und Einlassventile mit Ruß und die Auslassventile schön rotbraun, das ist ideal. Die Auslassventile werden sehr heiß, daher ist auf ihnen kein Ruß zu finden. Dass die Einlassventile mit Ruß bedeckt sind ist ein Zeichen dafür, dass sie richtig schließen und dabei die thermische Energie gut an den Zylinderkopf abgeben können.

Apropos schließen… ich habe von ihm den Tipp bekommen den ausgebauten Kopf einfach einmal auf die Seite zu legen und dann in die Ein- und Auslasskanäle ein wenig Benzin zu füllen und zu warten. Alle Ventile sind ja ohne Nockenwelle geschlossen und sollten dicht sein – und sie sind es auch.

Übrigens ist das Päckchen inzwischen da und ich hoffe am Wochenende Zeit für das Motorrad zu finden.

Kawasaki Zephyr II

Gestern Abend habe ich mal wieder Zeit für die Zephyr gehabt. Wie bereits erwähnt wollte ich den Zylinderkopf abnehmen. Das hat allerdings nicht ganz geklappt. Aber der Reihe nach…

Um den Zylinderkopf abzunehmen sind einige weitere Schritte nötig:

  1. Zündkerzen herausschrauben. Fragt micht nicht warum – das steht so in meinem Zephyr-Schrauberbuch. Ich hatte schon Probleme einen Zündkerzensteckschlüssel zu bekommen. Im Baumarkt gibt es nur SW21 für PKW und SW16 für Rasenmäher. Ich brauche aber einen SW18. Hab ihn aber im freundlichen Motorradfachhandel bekommen. Also Zündkerzen raus.
  2. Nockenwellen abschrauben. Das ist eigentlich kein Problem, wenn man den Ventildeckel schon mal ab hat. Dann muss zuerst der Steuerkettenspanner herausgebaut werden – da weiß ich ja jetzt wie es geht und dann muss man einfach die Schrauben immer im Kreuz leicht lösen. Dabei niemals eine Schraube ganz lösen, weil die Ventile von unten noch ganz schön drücken können und so die Nockenwelle verkeilt. Wenn die Lager ganz gelöst sind, kann die Steuerkette angehoben und die Nockenwelle herausgezogen werden. Wichtig: Steuerkette hochbinden, damit sie nach der zweiten Nockenwelle nicht in den Motor fällt.
  3. Auspuff abnehmen. Ganz einfach die hintere Aufhängungsschraube lösen, den Auspuff stützen und anschließend die 8 Hutmuttern am Krümmer lösen. Ab ist das Teil.
  4. Jetzt kommt der eigentliche Zylinderkopf. Das sind 12 M8 Hutmuttern auf der Oberseite und 5 M6-Schrauben an der Vorder- und Hinterseite des Motors. Auf die äußeren Hutmuttern konnte ich meinen 1/2″-Steckschlüssel anwenden – da passte die Nuss von der Dicke noch. Für die 4 inneren Muttern musste ich aber den 1/4″-Steckschlüssel mit der 12mm-Nuss nehmen. Die Nuss hat für die ersten zwei Schrauben gehalten und ist dann bei der 3. geplatzt. Na toll … Billigbaumarktsch…! Jetzt hab ich noch zwei Schrauben drin und muss eine neue Nuss kaufen.

Tja … also bin ich noch nicht wirklich weiter…

Jens

Kawasaki Zephyr

Hallo zusammen,

ich habe bei meiner Kawasaki Zephyr ein Problem mit dem Motor gehabt. Bei meiner letzten Fahrt gab es, als ich kurz vor Huckarde an einer Ampel stand einen lauten Knall und der Motor war aus. Ich konnte den Motor zwar wieder starten, allerdings rasselte er metallisch und lieft nur noch mit extrem verminderter Leistung.

Jetzt habe ich mich endlich getraut und begonnen den Fehler mal selbst zu suchen. Über ein Forum bekam ich den Tipp, dass es möglicherweise gar nicht so schlimm sei, wie es ausschaut. Zum Beispiel könnte die Steuerkette übersprungen sein, was die anschließend schlechte Leistung erklärt.

Also habe ich mir am letzten Wochenende einen Montageständer gekauft und das Motorrad in den ohnehin schon viel zu vollen Schuppen bugsiert. Mit diesem Buch habe ich dann begonnen die Zephyr zu zerlegen. Ich hatte erst ziemlich Muffe, immer die Angst im Nacken: das bekommst du nie wieder zusammen. Ich musste allerdings mit jedem Schritt feststellen, dass die Montage leichter ist, als ich dachte:

  1. Tank abnehmen: der Tank ist nur mit zwei Schrauben unter der Sitzbank befestigt. Ansonsten wird er durch Gumminasen am Rahmen gehalten. Also Schrauben los, leicht anheben, Schläuche abziehe – und schon ist der Tank ab.
  2. Damit ich an den Steuerkettenspanner heran komme, musste ich den Vergaser abnehmen. Auch das hat mich überrascht: Zuerst unterm Sitz den Luftfilter herausnehmen, der ist nur mit einer Schraube befestigt. Dann lässt man zwei Federringe an den Flanschen nach hinten schnappen und kann die Airbox nach hinten aus dem Vergaser herausziehen. Anschließend hat man etwa 1cm Luft. Jetzt kann man an den Flanschen zwischen Vergaser und Motor die Schraubschellen lösen und damit den Vergaser vom Motor abziehen und seitlich herausnehmen und neben den Motor hängen. Dabei muss kein Baudenzug gelöst werden, so dass ich den Vergaser später nicht neu einstellen muss. Toll!
  3. Jetzt ist der Steuerkettenspanner frei und ich kann ihn herausschrauben und testen. Leider ist er in Ordnung, also muss das Problem eine andere Ursache haben
  4. Also nehme ich als nächstes den Ventildeckel ab. Das sind zwei Dutzend Schrauben, die aber alle gut erreichbar sind. Zündkerzen ab und zwei leichte Schläge mit dem Gummihammer und der Ventildeckel ist lose. Ich lasse den Motor ein paar Umdrehungen mit dem Anlasser laufen – das sieht alles gut aus. Es ist nicht erkennbar, dass ein Lager, Teile der Nockenwelle oder die Tassenstößel einen sichtbaren Defekt haben.

Das bedeutet für mich, ich muss jetzt den Zylinderkopf abnehmen. Damit bin ich gezwungen anschließend die gesamte Ventilmimik wieder richtig einzustellen. drückt mir die Daumen, dass das alles klappt. Ich werde weiter berichten.

Jens