Schanz’o-Kiez-König

Was ein Wochenende. Nachdem wir Freitagnacht in der Uni Duisburg zur Nacht der Wissenschaftskultur waren, hieß es Samstagmorgen Koffer packen.

Wahrscheinlich eines der meist fotografierten Motive in Hamburg - das Rathaus

Um kurz nach 11 war das Auto startklar und es ging ab auf die A1. Der Verkehr war moderat und es lief gut bis kurz vor Lohne/Dinklage. Dort war unsere Fahrbahn von der AS Holdorf bis zur AS Lohne/Dinklage bis Sonntagabend aufgrund von Baustellen komplett gesperrt. Das Radio meldete ohne Veränderung 7 km Stau vor Holdorf. Also fuhren wir schon in Neuenkirchen von der A1 und ließen das Navi den Rest machen. Das war eine gute Entscheidung von der wird uns kurz hinter Neuenkirchen beim Überqueren der A1 überzeugen konnten.

Sonnenuntergang am Kirchturm des Mahnmals St. Nikolai
Sonnenuntergang am Kirchturm des Mahnmals St. Nikolai

Der Rest der Fahrt verlief angenehm und obwohl die unendlichen Baustellen zwischen Bremen und Hamburg schon ziemlich nerven konnten waren wir bereits kurz nach 15 Uhr am Ziel. Unsere Unterkunft für diese eine Nacht sollte der bedpark sein. Das Konzept dieser Unterkunft ist einfach: man nehme ein paar etwas in die Jahre gekommene Wohnhäuser, renoviere diese mit kleinem Budget von innen und packe ein paar Ikea-Möbel hinein. Grundsätzlich war dagegen auch nichts einzuwenden, denn die Zimmer waren sauber und hell. Und wenn man kein Problem damit hat das Bad auf dem Flur mit zwei weiteren Parteien zu teilen ist der bedpark theoretisch eine günstige Unterkunft für Hamburg. Aber … der bedpark liegt zwischen der extrem stark befahrenen Stresemannstraße und einer Bahnlinie. Das ist nichts für schwache Nerven – was auch die Betreiber wissen und auf jedem Kissen Ohrstöpsel als Willkommensgeschenk platzieren.

Blick auf Kontorhäuser aus dem 19 Jahrhundert
Blick auf Kontorhäuser aus dem 19. Jahrhundert

Auf der anderen Seite ist die Lage des bedparks auch ein Vorteil für Leute die abends noch ein wenig durch die Kneipen ziehen. Direkt neben dem bedpark beginnt das berühmte Schanzenviertel in Altona. Dort gab es an dem Samstag auch ein Straßenfest mit Livemusik, so dass Dana und ich erst mal gar nicht in die Innenstadt nach Hamburg fuhren und hier für ein verspätetes Mittagessen verweilten.

Sonnenuntergang im Hafen
Sonnenuntergang im Hafen

Für die Tour durch die Innenstadt hatten wir uns einiges vorgenommen. Das erste Ziel war die Altstadt mit dem Chilehaus. Ja… wir gucken “Rachs Restaurantschule” und ich hatte im Internet gesehen, dass das Restaurant schon offen hat. So kamen wir auf die Idee dort mal auf einen Kaffee vorbei zu sehen. Leider war der slowman wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Also ging es weiter durch die Altstadt und die Fußgängerzone in Richtung Binnenalster. Dort gönnten wir uns erst mal den Kaffee und das Stück Kuchen, was uns im Chilehaus verwehrt worden war. Außerdem sondierten wir die Geocaches in der Innenstadt auf der Suche nach einem “Regular” in nicht allzu frequentierter Lage. Da wir ohnehin noch in die Hafencity wollten, kam uns ein Cache auf der Fußgängerbrücke zum Miniatur-Wunder-Land ganz gelegen. Leider hatten wir nicht damit gerechnet, dass um diese Zeit (gegen 19 Uhr) dort noch soooooo viele Menschen unterwegs sind. Es gab absolut keine Chance auch nur mal nach der Dose zu linsen. Also zogen wir resigniert den Plan B aus dem Navi. Der Cache sollte im Sandtorhafen liegen. Das ist ein Traditionsschiffhafen, der historische Schiffe, Hafenanlagen und Arbeitsgeräte der maritimen Geschichte Hamburgs zeigt. Wir erhofften uns nicht wirklich mehr Erfolg, hatten aber Glück, denn entgegen unserer Erwartung war der Hafen fast Menschenleer. Die Dose konnten wir dann unter Begleitung eines Shanty-Chors, der auf der anderen Hafenseite spielte, schnell finden. So konnten wir dem Geocoin, das wir noch in unserem Fundus hatten, ein neues zu Hause bieten.

Das Theater am Hafen
Das Theater am Hafen

Von hier aus machten wir uns zu Fuß auf den Weg entlang der Norderelbe in Richtung Landungsbrücken. Auf den Landungsbrücken konnten wir gemütlich zu Abend essen. Unser Magen knurrte doch von der vielen frischen Luft und den Metern, die wir bis hier schon gelaufen waren, ganz ordentlich.

Den Rest des Abends waren wir dann in St. Pauli. An einem kleinen Platz an der Friedrichstraße entdeckten wir einen Irish Pub, der ganz nach unserem Geschmack war. Im Molly Malone war gerade die Dara Mc´Namara Band dabei den Soundcheck zu machen. Also holten wir uns ein leckeres Guinness und warteten auf die Dinge die da kommen. Die drei Jungs heizten dann den Laden ab 23 Uhr so richtig ein. Und es war so voll, dass man seinen eigenen Fuß nicht mehr umsetzen konnte ohne einem anderen auf den dicken Onkel zu treten. Leider wußten wir auch, dass wir eigentlich am Sonntag in der Früh auch auf den Fischmarkt gehen wollten. Also machten wir noch einen kleinen Schwenk über die Reeperbahn und die Große Freiheit und fuhren dann zum bedpark zurück.

Nächtlicher Blick von den Landungsbrücken auf den Hafen
Nächtlicher Blick von den Landungsbrücken auf den Hafen

Als der Wecker am Sonntag um 7 Uhr klingelte hätte ich selbigen am liebsten aus dem Fenster geschmissen. Wir rafften uns auf und waren tatsächlich um 8 Uhr aus dem bedpark raus. Da wir nach dem König der Löwen möglichst schnell im Auto sitzen wollten, suchten wir uns einen Parkplatz in der Nähe der Landungsbrücken. Mein Tipp: entlang der Helgoländer Allee waren selbst nachmittags, als wir aus dem Musical wieder zum Auto kamen jede Menge Parkplätze frei.

Aber jetzt ging es erst einmal von der Haltestelle Landungsbrücken mit der S-Bahn nach St. Pauli und auf den Fischmarkt. Ich muss sagen, ich war ein wenig enttäuscht. Ich hatte eine Auktionshalle erwartet in der sich die Fischhändler gegenseitig die Preise um die Ohren hauen. Stattdessen fanden wir eine Fischauktionshalle mit Rock’n’Roll-Musik und Leuten, die am frühen Morgen schon Bier saufen und Curry-Wurst mit Pommes essen. Und der Markt drumherum war auch eher ein ganz gewöhnlicher Markt mit Bäckern, Metzgern und holländischen Gemüse- und Blumenhändlern. Und hier und da mischte sich dann ein Fischstand dazwischen. Ich hab dann auch mein Fischbrötchen bekommen, obwohl Dana beim Anblick des Kaiserherings mit Zwiebeln ein wenig das Gesicht verzog.

Die Markthalle am Fischmarkt, mit Livemusik und Bier zum Frühstück
Die Markthalle am Fischmarkt, mit Livemusik und Bier zum Frühstück

Vom Hafen liefen wir dann wieder entlang der Elbe zu den Landungsbrücken. Leider regnete es schon den ganzen Morgen und es sah auch nicht so aus, als ob das Wetter besser werden würde. Also suchten wir nach einer Möglichkeit die Zeit mit etwas innenliegendem zu verbringen. Da fiel mein Blick auf den alten Elbtunnel. Den durchquerten wir dann auch bis auf die andere Seite. Wir waren beide erstaunt, dass dieser schmale Tunnel in der Woche tatsächlich auch noch für den Autoverkehr genutzt wurde. Auf der anderen Seite angekommen meinte ich nur so zu Dana: “Ich könnte wetten hier liegt ein Geocache – ich würde genau hier einen verstecken!”. Wir guckten nach und standen tatsächlich 10 Meter neben der Dose. Den Mikro haben wir auch schnell gefunden, das wegen der Wetterlage kein Mensch das tolle Hamburg-Panorama bewundern wollte.

Hamburg Panorama
Hamburg Panorama - für die große Ansicht einmal klicken
Der alte Elbtunnel
Der alte Elbtunnel

Zum Mittagessen wollten wir dann eigentlich mit der U3 in die Stadt zurück. Leider durften wir die U3 nach nur einer Haltestelle aufgrund von Bauarbeiten schon wieder verlassen. Da wir noch Zeit hatten, beschlossen wir die eineinhalb Kilometer in die Stadt zu laufen. Unterwegs hatten wir dann sogar eher zufällig die Gelegenheit an der Sankt Michaelis-Kirche die mit 24m Durchmesser größte Turmuhr Deutschlands zu bewundern. Wir wären auch noch hinein gegangen. Aber sonntagvormittags sind Kirchen üblicherweise anderweitig belegt …

In der Innenstadt haben wir dann auch noch was Leckeres zu Mittag gefunden. Naja, und dann haben wir uns auf den Weg dorthin gemacht, weswegen wir eigentlich überhaupt nach Hamburg gefahren sind, zum König der Löwen. Punkt 13 Uhr waren wir wieder an den Landungsbrücken um mit der Fähre über die Elbe zum Theater im Hafen zu fahren. Das Musical ist der Hammer. Es ist lustig, tragisch und hat wunderschöne Musik. Die Kostüme sind mit unglaublich viel Liebe zum Detail erstellt und man merkt vielen der Darsteller an, dass sie richtig Spaß an der Rolle haben, die sie verkörpern. Wenn die Preise für die Karten nicht so unverschämt hoch wären (blödes Prinzip von Angebot und Nachfrage) würde ich jedem raten einmal dorthin zu gehen. Von den ganzen Musicals, die ich bislang gesehen habe ist es das erste, was mit meinem bisherigen Favoriten, dem Phantom der Oper gleichziehen kann. Aber bevor ich jetzt wilde Kommentar auf diesen Blogeintrag bekomme: über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.

So trüb war das Wetter, als wie Sonntag Abend Hamburg verließen.
So trüb war das Wetter, als wie Sonntag Abend Hamburg verließen.

Tja … und gegen 18 Uhr saßen wir wieder im Auto und waren auf dem Weg zur Autobahn. Die Rückfahrt verlief, mal vom Regen abgesehen, noch besser als die Hinfahrt. Trotz eines kleinen Zwischenstopps bei Burger King waren wir nach 4 Stunden zu Hause.

… jetzt brauche ich erst mal ein Wochenende!

Nacht der Wissenschaftskultur

Hier kann man sehen, dass flüssiger Sauerstoff von einem Magneten angezogen wird.
Hier kann man sehen, dass flüssiger Sauerstoff von einem Magneten angezogen wird.

Freitagabend waren Chris, Dana und ich zur Nacht der Wissenschaftskultur in der Uni Duisburg. Das Motto lautete “Wissenschaft zum Anfassen”. Neben Vorträgen wurden auch Experimente, Laborbesichtigungen, Führungen, Bibliotheksveranstaltungen, Lesungen, Filmvorführungen, Musikdarbietungen, Theateraufführungen, Kunst und vieles mehr angeboten.

Besonders interessant fanden wir die Laborbesichtigungen die von den Physikern angeboten wurden. Im Labor für Nanomagnetismus wurden zum Beispiel flüssige Magnete hergestellt. An Supraleitern wurde gezeigt, dass Magnetismus nicht nur abstoßend oder anziehend wirken kann, sondern durch sein Feld auch beides gleichzeitig funktioniert. Als Beispiel war eine kleine Schwebebahn aufgebaut, die kurzerhand in eine H-Bahn umgebaut werden konnte.

Das bin ich, wie ich mein Wärmeabbild fotografiere.
Das bin ich, wie ich mein Wärmeabbild fotografiere.

In einem weiteren Labor wurde mit flüssigem Stickstoff flüssiger Sauerstoff hergestellt und an diesem gezeigt, dass flüssiger Sauerstoff tatsächlich magnetisch ist. Außerhalb des Labors konnten wir dann miterleben, wie sich der flüssige Sauerstoff ideal als “ungefährlicher” Grillanzünder eignet – Sauerstoff alleine brennt schließlich nicht. Außerdem konnte jeder seine Hand mal für einen Moment in flüssigen Stickstoff halten. Sehr lecker war vor allem das anschließend selbstgemachte Stickstoff-Stracciatella-Eis.

NanoLab
Mit dem NanoLab kann man Stukturen im Nanometer-Bereich ab- und auftragen. Hier sieht man eine Probe aus einem Waver, die gerade an eine Nadel geschweißt wurde.

Sehr spannend fanden wir auch die Besichtigung eines Reinraumlabors, in welchem als besonderes Highlight ein Helios NanoLab stand. Das ist ein Elektronen-Mikroskop, das es erlaubt, auf der Nanometerskala Material abzutragen. Dies geschieht durch den Beschuss der Probe mit einem fokussierten Strahl aus Gallium Ionen – man kann sich dies anschaulich sich wie das Sandstrahlen im Nanometermaßstab vorstellen. Auf diese Weise lassen sich z.B. Gräben ziehen oder Lamellen aus einer Probe heraustrennen. Durch einbringen metallischer Gase (zum Beispiel mit Platin) lässt sich auf die gleiche Art und Weise auch Material auftragen. Uns wurde zum Beispiel gezeigt, wie man ein kleines Teil aus einem Waver ausschneidet. Dieses wird vor dem letzten Schnitt mit Platin an einer kleinen Nadel befestigt. So kann das Stück mithilfe der Nadel an einem speziellen Objektträger befestigt werden und ist damit bereit für spätere Untersuchungen.

Das bin dann wohl ich ...
Das bin dann wohl ich ...

Zum Abschluss haben wir uns noch den Vortrag zu “Physik im Alltag – die besten YouTube-Filme” angesehen. Es wurden (fast) unglaubliche Filme gezeigt, die trotzdem nicht der Trickfilmkiste entstammen.

Es war definitiv wieder ein sehr gelungener Ruhr 2010-Beitrag.

Stuxnet

Ich habe gestern einen Artikel in der FAZ gelesen, der mich ziemlich überrascht hat. Es geht um einen Trojaner mit dem Namen Stuxnet. Stuxnet konnte sich durch Ausnutzung der LNK-Schwachstelle in Windows und durch Verbreitung über infizierte USB-Sticks auch Zugang zu Rechnern verschaffen, die nicht mit dem Internet verbunden waren. Ziel des Schädlings war offensichtlich Industriespionage.

Aber lest selbst: … hier geht es zur FAZ

Feuerwerk

Wir waren gestern Abend mit Jenny und Timo im Signal-Iduna-Park und haben das Spiel der Borussen gegen den 1. FC Kaiserslautern gesehen. Das hat echt richtig Laune gemacht. Von unserem Sitzplatz an der nordwestlichen Ecke des Stadions konnten wir gut beobachten, wie die Stimmung auf der Südtribühne mit jedem Tor größer wurde. Wie ein großer schwarz-gelber Wackelpudding bewegte sich die Masse der etwa 30000 Fans zu dem Zauberfußball von Barrios, Großkreutz, Hummels, Lewandowski und den anderen großartig aufspielenden Borussen.

Leider wurde das Gesicht von Jenny mit jedem Tor etwas länger – sie ist Lautern-Fan und war dann doch ziemlich enttäuscht. Wir haben ihr aber versprochen in der Rückrunde mit ihr zusammen die roten Teufel auf dem Betzenberg zu besuchen. Leider habe ich gerade festgestellt, dass Dana und ich genau dann im Skiurlaub sind…

Schweineschmorbraten

Zutaten:

1.2kg Schweinebraten ohne Kruste
3 EL Olivenöl
3 EL frischen Thymian
3 EL frischer gehackter Basilikum
2 Zwiebeln
2 Stangen Porree
2 Zehen Knoblauch
2 Lorbeerblätter
3 Tomaten
400ml Gemüsefond
200ml trockener Rotwein
Butterschmalz
Salz und Pfeffer

Das Olivenöl mit Thymian, Basilikum und ordentlich Salz und Pfeffer zu einer Marinade mischen. Den Schweinebraten unter kaltem Wasser abspülen und trockentupfen. Anschließend rundherum mit der Marinade einreiben.

In einem Bräter den Butterschmalz heiß werden lassen und den Schweinebraten darin rundherum kräftig anbraten. Die Zwiebeln würfeln, die Tomaten vierteln und den Knoblauch hacken und mit dem Schweinebraten noch ein wenig anbraten. Anschließend das Ganze mit dem Rotwein und den ersten 100ml vom Gemüsefond ablöschen und die 2 Lorbeerblätter hinzugeben.

Den Bräter zudecken und 2 Stunden bei geringer Wärmezufuhr köcheln lassen. Dabei das Fleisch regelmäßig wenden und die verdampfte Flüssigkeit mit dem Gemüsefond auffüllen. Wenn zum Ende der Schmorzeit der Gemüsefond aufgebraucht ist nach Bedarf mit Wasser weiter auffüllen.

Für die Soße den Braten herausnehmen und abdecken. Die Lorbeerblätter herausnehmen. Dann die Soße mit einem Stabmixer pürieren. Wenn nicht zu viel Flüssigkeit zugegeben wurde sollte die Soße schön cremig werden. Zum Schluss nach Bedarf mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Dazu passen in dieser Jahreszeit wunderbar Semmelknödel mit Pfifferlingen oder Apfelrotkohl. Und natürlich ein leckeres Glas Wein…

Guten Appetit

Aus jengardo…

wird „Krieger des Lichts“.

Dana und ich haben beschlossen den doch ziemlich einfallslosen Nickname bei GeoCaching.com zu ändern. Das Lied „Krieger des Lichts“ von Silbermond verbindet uns beide auf eine ganz besondere Art und Weise. Wir hatten das Glück, dass der Nickname noch frei war, so dass wir ab jetzt unter diesem Namen gemeinsam cachen.

Dana & Jens

Von Wombats und fliegenden Egons

Wir waren für ein kurzes Wochenende mal wieder zum Klettern unterwegs. Eigentlich sollte es in dieser Woche ins Arco gehen. Das hat sich allerdings zerschlagen und so beschlossen Jenny und Timo zumindest noch ins Frankenjura zu fahren.

Außerdem wollten die beiden schon am letzten Mittwoch starten. Das Wetter war jedoch so mies, dass sie die Planung änderten und auch erst Freitag früh fuhren. Freitagmittag stießen dann auch Marietta und Christoph zu den beiden. Auf uns, d. h. Dana, Chris und mich, mussten die Vier allerdings noch bis 23 Uhr warten. Immerhin kamen wir aber noch in den Genuss eines Keller-Bieres, mit welchem der mitternächtliche Aufbau des Zeltes gleich doppelt so gut fluppte…

Die kommenden beiden Tage war das Wetter herrlich. Sobald die Sonne aufging trieb sie die nächtliche Kälte schnell aus den Zelten. Wir hatten alle so richtig Lust und Laune auf den Fels.
Also schnell gefrühstückt und los.

Samstag war das erste Ziel der Wolfstein. Der Wolfstein war gut geeignet um an den kurzen und einfachen Routen Chris den Vorstieg zu zeigen. Außerdem kam Dana direkt in den Genuss vier Routen hintereinander zu klettern. Christoph hatte zudem an einer Route noch eine Rechnung offen. Um 14 Uhr hieß es dann erst mal Kaffee und Kuchen. Also fuhren wir nach Burggaillenreuth in das Café direkt an der Burg und gönnten uns Apfelstrudel, Pflaumenkuchen, Milchkaffee und Co.

In Burggaillenreuth liefen wir dann noch zur Schlosszwergwand und erkletterten uns den „Fuchsschwanz“ (6-), „Altfränkischer“ (5+) und „Frühstück im Treibhaus“ (7-). Danach waren wir alle ziemlich durch und freuten uns auf eine Dusche und warmes Essen.

Apropos Essen…

Der Gasthof „Zur Guten Einkehr“ ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Das Essen ist der Hammer und die Preise sind super. Der Gasthof hat eine großzügige Zeltwiese, wie auch Zimmer, und man kann morgens an einem reichhaltigen Buffet frühstücken. Pro Person kostet der Zeltplatz 6€ und das Frühstück nochmal 6€ (Stand 2010).

… tja und Samstagabend gab es dann deftige fränkische Schäufele mit knuspriger Schwarte, Kartoffelklöße und Sauerkraut. Und dazu noch ein leckeres Keller-Bier. Ich kann euch sagen, ich habe die Nacht geschlafen wie ein Stein.

Sonntag wurden wir wieder von den warmen Strahlen der aufgehenden Sonne geweckt. Vormittags ging es zu einem Fels, den wir alle noch nicht kannten: zum Zehnerstein. Der Fels ist eigentlich ganz schön und bietet viele unterschiedlich lange und unterschiedlich schwierige Routen. Außerdem ist das Gelände schön exponiert, dass über den Tag hinweg große Teile in der Sonne liegen. Nachteilig ist die starke Hanglage, was kaum einen sicheren Stand beim Sichern ermöglicht.

Es war nicht allzu voll, so dass wir viele Routen klettern konnten. Das waren Routen, wie „Sitting Duck“ oder „Flying Duck“ oder „Alter Weg“. In „Alter Weg“ sind Marietta und Dana dann über sich selbst hinaus gewachsen und haben die 6- mit dem tollen Ausblick als Belohung gemeistert. Gratulation…

Die letzte Route des Tages war dann die Kurze Langeweile an der Südwestseite des Zehnersteins. Das war die mit 29m bislang längste Route des Wochenendes. Timo hatte da irgendwie nicht mehr so viel Lust drauf. Doch als er die ersten zwei Expressen hinter sich gelassen hatte war alles wieder gut. Es war aber auch die steinigste Route. Jenny trat beim Einhängen der Route einen etwa faustgroßen Stein los. Ich tat es ihr bei meiner Begehung gleich. Und als Jenny die Route dann zum Abschluss umgebaut hat, traf ein kleiner „Egon“ sogar Timos Helm.

Eigentlich hätten wir für unsere Einsteiger gerne auch noch die Route „Bald zu Viert“ eingehängt (4+/5-). Wir mussten allerdings feststellen, dass jemand die unteren 5 Haken abgetrennt und damit die Route zerstört hat. Wer macht so was und warum? Den Kommentaren im Web nach zu urteilen ging das schon 2003, eineinhalb Jahre nach der Erschließung der Route los. Damals wurden zunächst die untersten beiden Haken abgeflext.
2009 wurden dann wohl zwei weitere Haken entfernt, von denen einer zunächst nur „dilettantisch“ angeflext und gegen den Fels geklopft wurde. Von unten soll das damals nicht erkennbar gewesen sein, so dass Kletterer, die sich klassisch bis zum 4. Haken vorgewagt hatten einen Schreck bekamen. Der Grund ist wohl, dass die Haken in einen alten, seit Jahrzehnten ohne Haken gekletterten Einstieg der Route „Frey Ged Weg“ dazugesetzt wurden. Und das wird halt nicht gerne gesehen…

Naja: Stattdessen fanden wir einen Geocache an dem 400 Meter Luftlinie entfernten Saufels. Zusammen mit den Wombats und Frog’n’Fox sind wir dann noch eben rüber zum Saufels und haben nach diesem Cache gesucht. Die Muggelkinder der Klettermuggel waren natürlich neugierig was wir da treiben. Wir haben ihnen dann erklärt, dass wir hier einen Schatz suchen, der in einer Dose versteckt ist. Da haben wir tatkräftige Unterstützung bekommen, und die Kinderaugen waren groß, als dann tatsächlich die Dose zum Vorschein kam. Ich glaube da werden einige Eltern mit ihren Kindern demnächst auch Geocachen gehen…

Zur Krönung des Abends gab es dann von den beiden Maître de Cuisine Christoph und Timo eine kulinarische Variation Dosenfutter. Kurz nach 20 Uhr traten Chris, Dana und ich dann die Heimreise an. Es war eine angenehme Heimfahrt und wir waren schon um Mitternacht wieder in Dortmund.

Allerdings bin ich heute ziemlich müde…

Euer Jens