Europas wilde Wälder

Dieses Bild entstand in Finnland und ist Teil der Multivisions-Show von Markus Mauthe - (c) Markus Mauthe

Gestern (Donnerstag, den 01.03.2012) waren wir in Fritz-Henßler-Haus in Dortmund zu einer Multivisions-Show mit dem Titel „Europas wilde Wälder“. Die Show von Markus Mauthe in Kooperation mit Greenpeace zeigt Bilder aus den letzten Urwäldern Europas. Es gab beeindruckende Bilder aus den paar verbliebenen Urwaldregionen in Europa, die sich im Wesentlichen auf das südöstliche Finnland beziehungsweise Lappland, die Wildnis westlich des Urals in Russland und einen kleinen Fleck mitten in den Karparten in Rumänien beschränken.

Neben wunderschönen Bildern aus Wäldern und Gebirgen zeigt Markus Mauthe auch viele Bilder vom Leben in diesen Wälder, so wie es in den bewirtschafteten Region nicht mehr zu finden ist. Es gibt Begegnungen mit Bären, Wölfen oder eben mit der oben abgebildeten Eule in Finnland, die wegen starker Schneefälle gezwungen war auch tagsüber zu jagen. Wer ein Gefühl für die Schönheit der Landschaften bekommen will, kann sich ein „Best of“ der gezeigten Bilder hier auf Flickr ansehen.

Markus Mauthe ist Naturfotograf. Aber er arbeitet eben auch als Referent für Greenpeace. Deswegen hatte die gestrige Veranstaltung – die übrigens keinen Eintritt kostete – natürlich auch das Ziel möglichst viele Zuschauer davon zu überzeugen, dass es sich lohnt sich für die (Ur-)Wälder Europas einzusetzen. Seit beispielsweise Rumänien in der EU ist, fallen ausländische Holzkonzerne über die großen Holzmengen in Rumänien her und machen auch vor einem Kleinod wie dem gezeigten Urwald in den Karpaten nicht halt. Dabei haben sie es bedauerlicherweise sehr leicht, denn die Verantwortlichen sind korrupt und ein Interesse an der Erhaltung scheint es in der Bevölkerung kaum zu geben – der Begriff der Nachhaltigkeit wird hier eher klein geschrieben.

An einem anderen Beispiel in Finnland zeigt sich, dass dort 15 Jahre Kampf um die Wälder, die auch Lebensraum der Samen und deren Rentiere sind, erhalten bleiben – und zwar in ihrer ursprünglichen Form. Schließlich geht Markus Mauthe aber auch auf die Situation in Deutschland ein. In Deutschland sind im Moment 99% der Wälder bewirtschaftet und nur 1% sich selbst überlassen. Die Bundesregierung hat 2006 beschlossen, dass 10% des öffentlichen Waldes wieder sich selbst überlassen werden sollen – von dem Ziel sind wir jedoch noch weit entfernt. Daran ist mal wieder (entschuldigt meinen Sarkasmus) ein bayerischer Minister beteiligt. Forstminister Brunner spricht – obwohl vom Bund beschlossen – von einem „Irrweg“ und meint damit die aktuelle Greenpeace Kampagne zum Schutz alter Buchenwälder.

Europas wilde Wälder

Die Multivisions-Show ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Ein paar Termine gibt es noch. Für alle, die Interesse haben, haben wir alle Daten nachfolgend kompakt zusammen getragen.

Viel Spaß
Dana & Jens

xx-treme Tour in der Kluterthoehle

Die Kluterthöhle (www.kluterthoehle.de) ist eine Höhle in Ennepetal, Nordrhein-Westfalen. Am letzten Samstag, den 14.01.2012 trafen sich 10 Verrückte, um sich gemeinsam in der Dunkelheit der Höhle den Adrenalin-Kick zu geben… und wir waren dabei.

Wir trafen uns um 18:30 Uhr an den Umkleidekabinen im Parkhaus Haus Ennepetal. Dort gab es Overalls und Helme mit Stirnlampen für alle. Wir hatten uns natürlich alle gut vorbereitet und waren viel zu warm angezogen. Patrice, unser Guide, empfahl uns T-Shirt und maximal einen Fleece-Pulli, sonst würde uns trotz der 11°C in der Höhle viel zu warm werden. Er sollte Recht behalten…

Nach einer kurzen Einweisung ging es im zügigen Laufschritt in die Höhle. Dort wurden die Gänge und Röhren Stück für Stück enger. Patrice wollte so testen, was er mit uns machen konnte. Und niemand fing zwischendurch an zu zögern oder drückte sein Unwohlsein aus. Im Gegenteil: die anfänglich zurückhaltende Stimmung – niemand wusste ja was ihn erwartet und wie er damit klar kommt – wurde immer ausgelassener, und ich hatte so ein wenig das Gefühl, dass die Enge der Röhren und das Grinsen auf den Gesichtern der Teilnehmer irgendwie aneinander gekoppelt war.

So ging es kreuz und quer durch die Höhle. Irgendwann setzten wir uns dann in einem etwas größeren Raum zusammen und sollten mit abgeschalteten Lampen ein paar Minuten ganz ruhig und ohne ein Wort zu sagen verweilen. Die Dunkelheit und die absolute Stille, in der man nur seinen eigenen Atem, seinen Puls und ganz entfernt Wasser rauschen hörte, war unglaublich angenehm.

Direkt im Anschluss daran ging es zum Kletterparcours. Da man für die Strecke ca. die 20 Minuten benötigt und nur eine Person gleichzeitig gesichtert werden konnte, mussten wir uns auf eine Person einigen. Da es Tabea war die die Idee zu dieser Tour hatte, einigten wir uns darauf, dass sie die Klettertour machen sollte. Unter der Decke hing ein kleiner Beutel, den es zu bergen galt. Wir freuten uns schon sehr auf den Inhalt des Beutels – und das, obwohl keiner wusste was darin versteckt war… und das wird auch nicht verraten 😉

Wenige Meter weiter wurden wir gebeten die Stirnlampen abzugeben. Als Austausch erhielten wir Seile mit einer Schlaufe, die wir uns um das Handgelenk machen konnten und Karabinern, die wir an einem dünnen Drahtseil befestigen mussten. Dann hieß es ab in die Dunkelheit. Wir haben im Nachhinein erfahren wie lang die Strecke war – dafür haben wir gefühlt eine Ewigkeit gebraucht. Auf der Rückfahrt im Auto bemerkte Peter etwas sehr Interessantes. Er hatte sich (und mir ging es genauso) die Dunkel-Strecke so gut mit den Händen eingeprägt, dass er den Tunnel mit Bildern vor den Augen nachlaufen konnte. Das geht mir jetzt beim Schreiben auch noch so. Die Mehrzahl der anderen Strecken ist schon wieder verblasst.

Tja, und dann kam Patrice noch dem Wunsch von Anja nach. Sie hatte immer wieder betont, dass das doch noch gar keine richtige Abenteuer-Tour sei, denn wir wären ja alle noch halbwegs trocken. Das hatte sich dann allerdings erledigt. Vor uns lag ein knapp 1m hoher Durchgang, der zu gut einem Drittel unter Wasser stand. Wenn ich das recht in Erinnerung habe, war Michael der einzige, dem es geglückt ist sich irgendwie trocken durch die Öffnung zu zwängen. Bei allen anderen endeten die Versuche mehr oder weniger mit einer Bauchlandung im Wasser.

Den krönenden Abschluss bildeten dann zwei Röhren, durch die uns Patrice nur noch nach mehrmaliger Ermahnung kriechen ließ. Die erste Röhre war schon so eng, dass man trotz vorgestreckter Arme kaum noch die Ellenbogen angewinkelt bekam. Sie war jedoch so geschnitten, dass Patrice uns hätte herausziehen können. Das wäre bei der zweiten Röhre nicht mehr so eben möglich gewesen. Zudem war der Durchgang noch ein wenig enger, so dass man selbst den Kopf zur Seite legen musste. Vortrieb gab es dann nur noch aus den Fußspitzen, sofern diese seitlich im Stein halt fanden. Durch den Lehmboden wurde das zur schweißtreibenden Angelegenheit.

Erschöpft aber mit einem fetten Grinsen im Gesicht verließen wir nach 3 Stunden die Kluterthöhle. Es war ein echt irres Erlebnis. Es sieht so aus, also ob viele, wenn nicht sogar alle Teilnehmer noch ein zweites Mal diese xx-treme Tour durch die Kluterthöhle machen wollen – diverse Blessuren und einen gehörigen Muskelkater inbegriffen.

Vielen, vielen Dank an Tabea für den Wunsch diese Tour unbedingt machen zu wollen, und vielen Dank an Anja und Guido für die Umsetzung. In diesem Sinne auch Grüße an Gundula, Michael, Peter, Timo und Klaus.

Dana & Jens

Das folgende Video stammt mit freundlicher Genehmigung von der Webseite der Kluterthöhle. Es vermittelt allen Interessenten recht gut, worauf sie sich einstellen können, wenn sich alle Teilnehmer als „höhlentauglich“ erweisen.

Alle, die es jetzt in den Ellenbogen und Knien juckt, erhalten weitere Informationen über:

http://www.kluterthoehle.de

Telefon: 02333-98800
Telefax: 02333-988024

E-Mail: info@kluterthoehle.de

Haus Ennepetal
Gasstraße 10
58256 Ennepetal

Extraschicht 2011

Wenn auch spät, immer noch besser als nie… unsere Fotos von der Extraschicht 2011. Dieses Jahr haben wir uns mal den von Dortmund aus entferntesten Punkt der Extraschicht angesehen – den Landschaftspark in Duisburg.

Dana & Jens

Chronologie einer Nachtschicht

Da die Nachschicht im letzten Herbst ausgefallen ist, wurde sie am letzten Wochenende, vom 26. auf den 27. April nachgeholt. Die „Erben Salomos“, wie wir uns nannten, waren Jennifer, Timo, Dana und ich. Start war dieses Jahr das Bergbaumuseum in Bochum. Da wir Rita und Manni zu Besuch hatten und beide auch gerne das Bergbaumuseum besuchen wollten, bot sich eine Kombination förmlich an. Also waren wir von 10:30 Uhr bis 15 Uhr im Bergbaumuseum. Danach meldeten wir uns bei der Nachtschicht an und legten los…

Eine Chronologie der Nachtschicht 2011:

  • 15:00 Uhr Bergbaumuseum
    Die Zettel werden verteilt, das erste Rätsel gleich mit, und es gibt eine MP3-Datei auf die Ohren, die jedoch nur Bestandteil eines Zusatzrätsels ist, mit dem sich noch Extra-Punkte holen lassen.
  • 15:20 Uhr Das erste Rätsel
    Gegeben ist eine Matrix aus Buchstaben. Dazu erhalten wir eine Startkoordinate und eine Rechnung (Addition). Wir müssen nur die in der Rechnung angegebenen Zahlen in der Matrix nach vorn laufen und erhalten unser erstes Ziel. War schön schnell in 10 Minuten gelöst: „Bochum Vereinsstraße“
  • 16:00 Uhr Station 2: Vereinsstr.
    Hier finden wir einen Strichcode, der uns in die Irre führt. Es sind abwechselnd dünne und dicke Linien, mal nach oben und mal nach unten geführt. Dabei denken wir (wie immer) viel zu kompliziert, denn dick, dünn, oben und unten haben mit der Lösung nichts zu tun. Die Anzahl der Striche ist:

    #,2,6,5,3,8,5,#,2,6,1,5,1,2,1,2,5,1,8,#

    …wobei Raute ein Worttrenner darstellt. Für uns war klar: 2 = B, also heißt das erste, wie auch schon in der letzten Lösung „Bochum“. Und das war unser Problem – zu lange falsch probiert. Die Lösung war dann nämlich:

    26,5,3,8,5 = Zeche und 26,15,12,12,5,18 = Zoller (das n fehlte).
  • Gegen 17:40 Uhr: Zeche Zollern
    Da hatten sich Jenny und Timo schon einen Zettel geholt und rätselten vor sich hin. Es ging darum in einem Muster aus 28 Buchstaben 7 Quadrate zu finden, so dass jedes Quadrat genau 4 Buchstaben eindeutig als Eckpunkte hatte. In der Reihenfolge von klein nach groß der Buchstaben ergab sich dann von oben und im Uhrzeigersinn gelesen das nächste Ziel. Das Schema (glaube ich) war:

    * * *
    * * * * *
    * * * * *
    * * * * *
    * * * * * *
    * * * *

    Das Rätsel fand ich sehr gelungen. Hat aber auch ein bissl gedauert. Lösung: Volkspark Lüdgenddortmund.

  • Gegen 19 Uhr, Station 4: Volkspark Lütgendortmund.
    Gegeben war wieder eine Matrix aus Buchstaben. Titel 1 und ich, nichts kann uns teilen. Jenny kam sehr schnell auf die entscheidende Idee: Primzahlen. Ich hab’s dann leider verbockt, weil ich bei den Primzahlen die 2 vergessen hab. Dadurch kam bei unserem ersten Versuch heraus:

    1 i t t e r s

    … weiter haben wir nicht gemacht – das gab keinen Sinn. Es hätte

    „Rittersitz Langendreer“

    werden sollen. So’n Scheiß. Stattdessen fiel Dana auf, dass in den Buchstaben mit Abstand 2 das Wort Dortmund auftauchte. Dabei stellten wir fest, dass, wenn man zuerst jeden 2. Buchstaben nimmt und dabei wegstreicht und anschließend jeden dritten Buchstaben und dann wegstreicht und dann den Rest nimmt, erhält man folgenden Satz:

    „Euer nächstes Ziel ist nicht in Dortmund sondern ein Haus in Bochum“

    Das war ja mal echt eine geniale Erkenntnis. Wir waren kurz davor den Telefonjoker zu nutzen, als mir der Fauxpas mit der 2 auffiel. Es hätte alles so schnell gehen könne … ürgs.

  • Gegen 21:45: Station 5, Haus Langendreer
    Das Rätsel haben wir zuerst nicht gefunden. Aber nach einem Anruf eines anderen Teams erhielten wir den Tipp wo wir suchen müssen. Das Rätsel selbst war nett. Gegeben waren ein paar Symbole, die auf den ersten Blick aussahen wie Hebräisch. Jenny konnte sich aber daran erinnern, dass im Infoheft das Gebärdenalphabet abgedruckt war. Damit ließen sich die stilisierten Bilder zuordnen. Nächster Halt:

    Planetarium.
  • Gegen 23:30 Uhr: Station 6, Planetarium Bochum
    Dort gab es ein Kreuzworträtsel, das wir schnell gelöst hatten. Das Ziel lag um die Ecke:

    Bismarkturm im Stadtpark.
  • kurz nach 12 Uhr, Station 7, Bismarkturm im Stadtpark
    Bis hier waren die Rätsel toll. Aber jetzt sollte es frustrierend werden. Wir mussten in guter alter Nacht-Cache-Manier reflektierende Buchstaben suchen. 21 Stück in der Größe eines Cent-Stücks. Der Park ist 800m*400m, also 32ha groß. Nach 3 Stunden hatten wir selbst 16 der 21 Buchstaben gefunden. Mithilfe anderer Teams kamen wir auf 19 Buchstaben. Dabei stellte sich später heraus, dass dabei auch noch Buchstaben nicht mehr in Ordnung waren. Und es waren Buchstaben, die wir mit eigenen Augen gesehen hatten. Ein R hätte ein B und ein anderes E hätte ebenfalls ein B sein müssen. Damit konnten wir nur raten:

    CEKNRRÜ => BRÜCKEN und CEHMOU => BOCHUM.

    Nur beim mittleren Wort fehlten uns noch zwei Buchstaben. Wie wir später feststellten, waren es unglücklicher Weise der erste und der letzte. Um 4:30 Uhr hieß das Ziel:

    Bochum Westpark Brücken

    Jetzt hatten wir die Wahl: entweder 1:45 Stunden mit U-Bahn und NE oder laufen ~60 Minuten. Wir sind gelaufen.

  • Gegen 5:30 Uhr, Station 8, Westpark Bochum.
    Hier wählten wir eine der beiden Brücken (vom Plan) wahllos aus und liefen los. Am Ende der gewählten Brücke fanden wir den Zettel (N 51° 29.010′ E 7° 11.976′). Da wir am Eingang des Parks eine ARAL mit Petit Bistro gesehen hatten, entschieden wir uns das erste Mal diese Nacht den Zettel nicht vor Ort, sondern bei einem kleinen Frühstück zu lösen. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte. Auf den Rätselzetteln befand sich an der Unterkante immer ein kleiner dunkelgrauer Streifen mit einem Lösungskennwort der Station. Schlecht zu lesen und in der Regel zu ignorieren. Diesmal enthielt der dunkelgraue Balken jedoch eine Information, die wichtig gewesen wäre:

    Teil 1/3

    Also liefen wir gegen 6:15 Uhr, nach Kaffee, Kakao und ein paar süßen Teilchen, erneut in den Westpark. An der zweiten Brücke konnten wir Teil 2/3 (N 51° 28.823′ E 7° 11.846′) finden. Bloß bis auf ein paar kleinere Brücken, die wir abklapperten, konnten wir keine weitere Brücke finden. Heute morgen, beim Blick per GoogleEarth habe ich aber die vermeintliche Brücke entdeckt: N 51° 29.076′ E 7° 11.680′.

  • Gegen 7:15 Uhr, Abbruch
    Wir beschlossen abzubrechen. Die letzten zwei Stationen waren echt frustrierend und Dana und ich hatten keine Lust mehr. Jenny hätte gerne noch weiter gemacht und war sehr enttäuscht, dass wir nicht mehr wollten. Aber ich hoffe, dass Jenny bei der nächsten Nachtschicht trotzdem wieder mit uns zusammen rätseln wird.
  • Gegen 8 Uhr: Reinoldikirche in Dortmund
    Als wir in Dortmund ankamen entschieden uns noch an der Reinoldi-Kirche vorbei zu sehen. Da war jedoch keine Menschenseele. Ergo war noch keiner im Ziel – was uns auch nicht verwunderte. Denn egal wie gut du im Rätseln auch bist. Die ewige Lauferei im Stadtpark und im Westpark wird auch den schnellsten Teams nicht erspart gewesen sein. Und wer weiß was da noch kam.

Tja… das war die Nachtschicht. Wir haben dann Rita und Manni um halb 9 aus dem Bett geschmissen und gefrühstückt. Nachdem die beiden dann gegen 11 Uhr Richtung Heimat zogen, haben wir uns erst einmal 4 Stunden auf’s Ohr gehauen und den Rest des Tages im Garten gegammelt.

Auf die nächste Nachtschicht…

Dana & Jens

Dortmunder Nachtschicht

Die Dortmunder Nachtschicht ist…

Eine Nacht voller Rätsel, Aufgaben, Verirrungen, Denkspiele, Abenteuer, Wettbewerb, Chiffren, Codeknacken und nächtlichem Herumstreifen…

Die Anmeldung zur diesjährigen Nachtschicht am 26.03.2011 ist seit zwei Tagen freigeschaltet:
Klick

Jens

Chris hat genullt

Wir mit unseren Gastgebern
Wir mit unseren Gastgebern

Am Samstag waren wir zu Chris‘ Geburtstag. Die Party stand unter dem Motto „Gangster“. Die Idee fanden Dana und ich total klasse. Ein paar Sachen aus dem Kleiderschrank entstaubt und ein paar Accessoires wie eine Federboa, Hut, Netzstrupfhose, Hosenträger, Zigarettenhalter und Zigarre dazugekauft und mit einem roten Stirnband, sowie einem roten Einstecktuch einen Akzent gesetzt – und schon waren die Kostüme (fast) fertig.

It's me
Kaum zu übersehen, dass die Zigarre im Mund etwas deplatziert wirkt.

Um dem 20er-Jahre-Charlston-Stil gerecht zu werden wollte ich unbedingt auch noch ein paar Gamaschen für meine schwarzen Schuhe haben. Das war aber gar nicht so einfach, denn wo kauft man sowas? Schließlich beschlossen wir die Gamaschen selbst zu machen.

Der Rest der Bande
Der Rest der Bande.

Dazu im Bastelladen zwei Bögen weißes Schaumgummi und ein paar Knöpfe gekauft und mit Papier die Schnittmuster ausgearbeitet – jetzt waren wir vollständig. Interessanter Weise hatten alle Gäste die gleiche Interpretation von „Gangster“. So hätte die Party auch als Mafia-Treffen durchgehen können.

Was ein Pärchen
Was ein Pärchen.

Die Runde war so gesellig, dass wir tatsächlich erst um kurz nach 5 Uhr in der Früh im Bett waren. Die Idee werden wir wohl auch einmal aufgreifen. Dann natürlich unter einem anderen Motto. Mal sehen …

Die Bilder sind übrigens von Chris. Vielen Dank dafür.

Dana & Jens

Silvester 2010/2011

Es ist zwar jetzt auch schon wieder ein paar Tage her, aber ein paar Impressionen von Silvester mag ich dann doch noch publizieren.

Das Niveau
Das Niveau

Dana und ich waren nämlich dieses Jahr zusammen mit Jessy und Danny auf einem ‚Mittelalterlichen Phantasie-Spektakulum‘ in den Zentralhallen in Hamm. Wir konnten uns alle nichts oder nur wenig darunter vorstellen. Aber Jessy und Danny waren zumindest schon auf einigen Mittelaltermärkten und hatten auch schon ihre eigenen Gewandungen. Wir, d. h. Dana und ich, mussten uns allerdings erst in Kamen beim Kostümverleih der AWO Kostüme besorgen.

Ein Schmuck-Schmied
Ein Schmuck-Schmied

Das war allerdings leichter gesagt als getan. Eine Mitarbeiterin stöhnte schon, als wir mit unserer Frage nach mittelalterlichen Kostümen an sie herantraten. Offenbar gab es dieses Silvester ziemlich viele Motto-Partys, so dass der Fundus schon stark dezimiert war. Wir haben uns dann noch etwas ausgesucht, allerdings schien es uns im Gegensatz zu den anderen Kostümen auf dem MPS nicht wirklich authentisch. Egal… dabei sein ist alles.

Ein Fuchs
Fuchs du hast die Gans gestohlen...

Silvester hatten wir uns dann um 20 Uhr mit Jessy und Danny verabredet. Da die beiden die Zeit etwas vergessen hatten, stöberten Dana und ich schon mal durch die Hallen. Im Eingangsbereich fanden sich schon zahlreiche Stände mit Schmuck und Gewandungen. Und es gab etwas zu essen. Allerdings nicht, wie man es beispielsweise von einem Ritteressen mit fettem Fleisch und Wein aus großen Tonkrügen gewohnt gewesen wäre. Stattdessen gab es Bretzel, Bratwürstchen, Koteletts und Raclette. Bei den Getränken war die Auswahl schon deutlich exotischer. Neben den klassischen Weichgetränken und Bier wurden unterschiedliche Met-Variationen und exotischen Biere, wie zum Beispiel ein Erdbeer-Bier angeboten. Die Preise für die Verköstigung in der Halle waren auf jeden Fall fair.

Schöne Kostüme
Schöne Kostüme

Vom Foyer aus konnten wir in zwei angrenzende Halle gehen. In der großen Markthalle stand zentral eine große Bühne auf der Gerade ein Duo mit dem Namen „Das Niveau“ ihr bestes gaben. Musikalisch locker und die völlig niveaulos… aber auf Dauer fingen Dana und ich dann doch an zu schmunzeln.

Dana und Jens
Wir zwei Grazien

An den Außenwänden der Halle reihten sich zahlreiche Stände mit Schmuck, Hüten, Hörnern, Gewandungen, Schwertern usw. Das waren schon echt tolle Sachen bei … aber alles nicht ganz billig. Aber wo wir schon bei den Sachen sind. Die meisten Besucher hatten ebenfalls passende Kleidung an. Das ging vom einfachen Gesinde bis zu edlen Kaufmannstrachten, vom Mönch zum barbarisch wirkenden Kämpfer mit Tierfell und Schwert auf dem Rücken, vom Burgfräulein bis zur Hexe. Und die Kostüme waren vielfach selbst erstellt und extrem aufwändig.

Danny und Jessy
Danny und Jessy

Gerade als Jessy und Danny die Zentralhallen betraten fing eine holländische Truppe mit dem Namen ‚Vermaledeyt‘ in der Arena-Halle an zu spielen. Die Musik war ganz nach Danas und meinem Geschmack. Fröhlich flotte irische Musik mit Dudelsack, Fiddle, irischem Akkordeon und einem Bass, der nur aus einer Holzkiste und einem Stock mit Saite bestand.

Vermaledeyt I
Vermaledeyt I

Das machte richtig gute Laune. Später lief dann noch in der großen Markthalle die Musik einer Gruppe ‚Saltatio mortis‘, die so gar nicht nach unserem Geschmack war. Aber das gehört eben auch dazu.

Vermaledeyt II
Vermaledeyt II

Alles in allem war es ein sehr schöner Abend und mal wieder ein sehr ausgefallenes Silvester. Einzig das Verbot der Stadt Hamm, dass auf dem Gelände der Zentralhallen kein großes Feuerwerk stattfinden durfte, trübte um Mitternacht die Stimmung. So konnten wir draußen nur die wenigen Raketen betrachten, die der ein oder andere Gast mitgebracht hatte.

Vermaledeyt III
Vermaledeyt III

Während Jessy und Danny noch bis zum bitteren Ende weiter feierten, strichen Dana und ich gegen kurz nach 3 die Segel. Wir wollten schließlich ja auch am Neujahrsmorgen noch halbwegs früh aus dem Bett kommen, um in Willingen das Wochenende noch komplett zum Skilaufen zu nutzen.

Frohes neues 2011, allen denen wir das bis jetzt noch nicht gewünscht haben.

Dana & Jens

Was ein Wochenende

Das letzte Wochenende war wieder einmal voller Erlebnisse…

Irisches Weihnachtskonzert im Konzerthaus Dortmund

Irisches Weihnachskonzert

Am Freitag Abend waren wir im Konzerthaus Dortmund. Dana hatte mir Karten für ein irisches Harfenkonzert geschenkt. Wir wussten natürlich beide nicht, wie das Konzert werden würde. Es wurde aber ein herrliches Konzert, denn es war kein bisschen langweilig. Die Truppe bestand nicht, wie von uns zunächst angenommen, nur aus Harfen. Zu den insgesamt 8 Harfen gesellten sich ein Trommler, ein Flötenspieler, der eine Metallflöte und eine Holzquerflöte spielen konnte und ein Musiker mit einer sogenannten Uilleann Pipe. Letzteres ist ein Dudelsack, der mit einem Blasebalg unter der Achsel gespielt wird. Die Musik war sehr vielseitig. Es gab reine Harfenstücke, flotten Irish Folk und natürlich auch klassische irische Weihnachtslieder. Abgerundet wurde das Konzert durch zwei sehr gute Sängerinnen und ein Stepp-Tanz-Ensemble. Die Lieder waren auf Irisch und auf Englisch … und am Ende sogar auf Deutsch. Durch diese Vielfalt war das Konzert so abwechslungsreich, so lustig und flott, dass es richtig Spaß gemacht hat zuzusehen. Und nach dem Konzert feierte die irische Truppe im Foyer noch weiter. Mit Dudelsackmusik und Stepp-Tanz versuchte sich auch der ein oder andere Gast an den klappernden Sohlen.

E.O.F.T

European Outdoor Film Tour

Am Samstag Abend hatten wir uns Karten für die European Outdoor Film Tour besorgt. Von der E.O.F.T werden jedes Jahr die besten Outdoor-Filme in einem 3-stündigen Programm zusammengestellt. Wir hatten Karten für die Veranstaltung in Bochum. Wow waren die Filme spannend. Wenn man beobachtet, wie Alex Honnold eine 600m Wand am „Half Dome“ Free Solo – d. h. komplett ohne Seil und Sicherung bezwingt oder wenn man dabei ist, während ein Weltrekord im Kajak in Form eines 56m hohen Wasserfalls geknackt wird oder wenn man einem Apnoe-Taucher dabei begleitet, wie er sich in eine 202m tiefe Höhle fallen lässt… das lässt einem den Atem stocken und erhöht den Adrenalinspiegel nicht unerheblich. Auch das war ein super toller Abend.

Skilaufen in Willigen

… tja, und am Sonntag klingelte dann bei uns um 7 der Wecker. Um kurz nach 8 saßen wir im Auto nach Willingen im Sauerland. In Willingen lag noch über ein Meter Schnee während hier in Dortmund alles schon wieder weggetaut war. So nutzten wir den freien Tag um die Skisaison einzuläuten. Entgegen des Wetterberichtes schneite es dann auch den ganzen Tag bei knapp unter 0 Grad durch. Leider stellte sich heraus, dass der Niederschlag mehr Wasser enthielt. So wurde der Schnee auf der Piste mit der Zeit immer schwerer, so dass Dana irgendwann gegen 15 Uhr völlig erschöpft war. Trotzdem war es ein herrlicher Tag und hat richtig viel Spaß gemacht. Nur die Rückfahrt war etwa anstrengend. Teilweise hatte der Nieselregen die Straßen in spiegelglatte, lebensgefährliche Eisflächen verwandelt, wo das Auto selbst bei Tempo 20 kaum noch beherrschbar war. Aber wir sind wieder gut in Dortmund angekommen. Das werden wir vor unserem Urlaub in Österreich auf jeden Fall noch einmal wiederholen…

Dana & Jens

Nacht der Wissenschaftskultur

Hier kann man sehen, dass flüssiger Sauerstoff von einem Magneten angezogen wird.
Hier kann man sehen, dass flüssiger Sauerstoff von einem Magneten angezogen wird.

Freitagabend waren Chris, Dana und ich zur Nacht der Wissenschaftskultur in der Uni Duisburg. Das Motto lautete “Wissenschaft zum Anfassen”. Neben Vorträgen wurden auch Experimente, Laborbesichtigungen, Führungen, Bibliotheksveranstaltungen, Lesungen, Filmvorführungen, Musikdarbietungen, Theateraufführungen, Kunst und vieles mehr angeboten.

Besonders interessant fanden wir die Laborbesichtigungen die von den Physikern angeboten wurden. Im Labor für Nanomagnetismus wurden zum Beispiel flüssige Magnete hergestellt. An Supraleitern wurde gezeigt, dass Magnetismus nicht nur abstoßend oder anziehend wirken kann, sondern durch sein Feld auch beides gleichzeitig funktioniert. Als Beispiel war eine kleine Schwebebahn aufgebaut, die kurzerhand in eine H-Bahn umgebaut werden konnte.

Das bin ich, wie ich mein Wärmeabbild fotografiere.
Das bin ich, wie ich mein Wärmeabbild fotografiere.

In einem weiteren Labor wurde mit flüssigem Stickstoff flüssiger Sauerstoff hergestellt und an diesem gezeigt, dass flüssiger Sauerstoff tatsächlich magnetisch ist. Außerhalb des Labors konnten wir dann miterleben, wie sich der flüssige Sauerstoff ideal als “ungefährlicher” Grillanzünder eignet – Sauerstoff alleine brennt schließlich nicht. Außerdem konnte jeder seine Hand mal für einen Moment in flüssigen Stickstoff halten. Sehr lecker war vor allem das anschließend selbstgemachte Stickstoff-Stracciatella-Eis.

NanoLab
Mit dem NanoLab kann man Stukturen im Nanometer-Bereich ab- und auftragen. Hier sieht man eine Probe aus einem Waver, die gerade an eine Nadel geschweißt wurde.

Sehr spannend fanden wir auch die Besichtigung eines Reinraumlabors, in welchem als besonderes Highlight ein Helios NanoLab stand. Das ist ein Elektronen-Mikroskop, das es erlaubt, auf der Nanometerskala Material abzutragen. Dies geschieht durch den Beschuss der Probe mit einem fokussierten Strahl aus Gallium Ionen – man kann sich dies anschaulich sich wie das Sandstrahlen im Nanometermaßstab vorstellen. Auf diese Weise lassen sich z.B. Gräben ziehen oder Lamellen aus einer Probe heraustrennen. Durch einbringen metallischer Gase (zum Beispiel mit Platin) lässt sich auf die gleiche Art und Weise auch Material auftragen. Uns wurde zum Beispiel gezeigt, wie man ein kleines Teil aus einem Waver ausschneidet. Dieses wird vor dem letzten Schnitt mit Platin an einer kleinen Nadel befestigt. So kann das Stück mithilfe der Nadel an einem speziellen Objektträger befestigt werden und ist damit bereit für spätere Untersuchungen.

Das bin dann wohl ich ...
Das bin dann wohl ich ...

Zum Abschluss haben wir uns noch den Vortrag zu “Physik im Alltag – die besten YouTube-Filme” angesehen. Es wurden (fast) unglaubliche Filme gezeigt, die trotzdem nicht der Trickfilmkiste entstammen.

Es war definitiv wieder ein sehr gelungener Ruhr 2010-Beitrag.